Wie „Haarwürste“ das Meer säubern

Eine Alltagssituation: Der Besuch beim Frisör steht an, es wird fleißig an unserer Mähne herum geschnippelt und anschließend sind wir umzingelt von großen Haar-Haufen, die weggefegt werden und im Müll landen. Aber Stop!
Das geht auch wesentlich nachhaltiger. Das beweisen die Produzent*innen von ausgeklügelten, umweltfreundlichen Haarwürsten, sogenannte FettFressHair. Das gleichnamige Unternehmen hat begriffen, dass Haare nicht nur gut aussehen, sondern obendrein auch Gewässer säubern können. Die fettliebenden und absorbierenden Eigenschaften von Haaren machen es möglich. Wie? Ganz einfach: Für jede Haarwurst werden bis zu drei Liter gewaschene Haare in eine wasserdurchlässige Strumpfhose gestopft, diese wird verknotet und anschließend ins Wasser gelassen.

Hier zu sehen: zwei der ersten Prototypen. Einer davon mit integrierten Bojen

Dort binden die Haare Öle und Schadstoffe und fressen diese regelrecht auf. Werden die FettFressHair zu langen Ketten verbunden, mit Bojen versehen und mit wiederverwendbaren Netzen ummantelt, lassen sich damit sogar ganze Badebuchten abgrenzen. So kann beispielsweise verhindert werden, dass Sonnencreme ins offene Meer gelangt und gleichzeitig werden umgekehrt die Badegäste vor Verunreinigungen im Wasser geschützt.

Christian aus dem FettFressHair-Team bei seiner wöchentlichen Fahrradtour zu den Kieler Friseuren, um die Haare einzusammeln

Doch nicht nur an Stränden, auch in Bootshäfen können die FettFressHair zeigen, was sie so draufhaben. Derzeit stellen 30 Kieler Friseursalons dem Team von FettFressHair ihre Haarreste zur Verfügung.

Wer sich das Projekt näher ansehen möchte, kann bis September gerne die Ausstellungsfläche von FettFressHair auf dem Waterkantfestival besuchen.