Ein großes Problem in unserer stark konsumgetriebenen Gesellschaft ist die Entstehung von Verpackungsmüll. Dabei gibt es schon viele Möglichkeiten, diesen Abfall zu vermeiden. Wir zeigen euch, wie …
… im Unverpackt-Laden
Wer unverpackt einkaufen möchte, ist im Unverpackt-Laden gut aufgehoben. Ein paar Sachen solltet ihr bei eurem ersten Mal aber beachten: Überlegt euch vorher, was ihr braucht und wie groß das Behältnis dafür sein muss. Am besten nehmt ihr noch ein oder zwei weitere mit, weil man immer was Leckeres entdeckt. Gut eignen sich Behältnisse wie Gläser, Dosen oder Stoffbeutel, die ihr bestimmt sowieso schon zu Hause habt. Im Laden wiegt ihr eure Behälter ab und notiert das Gewicht auf dem Gefäß. Wenn ihr mit Deckel wiegt, solltet der auch an der Kasse drauf bleiben. Nutzt zum Befüllen nur die vorgesehenen Hebel an den Regalen oder bereitgestellte Löffel und Zangen. Probiert es einfach mal aus, es macht Spaß!
… beim Bäcker
Für das Wochenendfrühstück mit frischen Brötchen oder den Snack für zwischendurch müsst ihr euch auch nicht mit Papiertüten belasten. Nehmt einfach eine eigene Dose oder einen Beutel mit. Das passende Sortiment hat „umtüten“, ein Kieler Start-up, das gegen den Verpackungswahnsinn angeht, zusammengestellt: www.umtueten.de. Schon gewusst? Papiertüten entziehen den Backwaren Feuchtigkeit und die Luft kann darin nicht gut zirkulieren, sodass die Backwaren schneller schimmeln.
… im (Bio-)Supermarkt
Nicht immer liegt der Unverpackt-Laden in der Nähe und wer Verpackungen meiden will, muss nicht automatisch Supermärkte boykottieren. Viele Obst- und Gemüsesorten sind lose erhältlich. Besonders Bio-Märkte achten darauf, kein in Plastik verpacktes Obst oder Gemüse zu verkaufen. Langsam etablieren sich auch in Supermärkten Regale, an denen ihr eure Behälter ähnlich wie im Unverpackt-Geschäft auffüllen könnt. Auch Molkereiprodukte wie Joghurt und Milch sowie haltbare Lebensmittel wie Linsen oder Kichererbsen sind teilweise im Mehrwegglas erhältlich.
… auf dem Wochenmarkt
Hier werden die meisten Lebensmittel in Papiertüten verpackt, die ihr beim nächsten Einkauf wieder mitbringen könnt. Wer für das richtige Marktplatz-Feeling einen Kaffee trinken möchte, bringt am besten einen To-go-Becher mit. In Kiel sind die Marktstände überwiegend von 8 bis 13 Uhr geöffnet:
Blücherplatz: Mo + Do 8–13 Uhr
Exerzierplatz: Mi + Sa 8–13 Uhr
Vinetaplatz (Gaarden): Di + Sa 8–13 Uhr
Ende Bergenring (Mettenhof): Fr 8–13 Uhr
Holtenauer Straße / Elendsredder (Wik): Di + Fr 8–18 Uhr
Helmut-Hänsler-Platz (Dietrichsdorf): Sa 8–13 Uhr
Rungholtplatz (Suchsdorf): Do 14–18 Uhr
… an der Frischetheke
Wer Käse und Wurst an der Frischetheke kauft, spart ebenfalls Verpackungsmüll. Denn inzwischen ist es an vielen Stellen möglich, sich die gekaufte Ware einfach direkt in eine Vorratsdose geben zu lassen. Außerdem gibt‘s hier noch ab und zu leckere Probierhäppchen, ein Lächeln und tolle Beratung gratis dazu.
… bei Hofläden
Rund um Kiel gibt es eine Menge Hofläden, bei denen ihr direkt vor Ort alles kaufen könnt, von Obst und Gemüse über frische Milch und Eier bis hin zum Fleisch ist alles möglich. Wer eine richtige Tagestour daraus machen will, der findet auf dem Blog Nordisch Grün unter www.nordischgruen.de/hoflaeden-schleswig-holstein 18 tolle Höfe, die in ganz Schleswig-Holstein verteilt sind.
… bei Marktschwärmer
Regional und saisonal und direkt von Erzeuger*innen könnt ihr bei Marktschwärmer einkaufen. Ihr sucht euch online die Produkte und die Menge aus, die ihr benötigt, holt einmal in der Woche bei der nächsten Marktschwärmerei euren Einkauf ab und tretet mit den Erzeuger* innen selbst in Kontakt. Zur Auswahl stehen euch in Kiel die Marktschwärmereien im mmhio bei der Muthesius Kunsthochschule und im Anscharpark in der Wik. Der Vorteil für die Erzeuger*innen: Die vorherige Onlinebestellung ermöglicht eine genauere Ernte und vermeidet überschüssige Lebensmittel. Außerdem bietet sich ihnen ein weiterer Weg der Direktvermarktung, wodurch sie noch näher an die Kund*innen herantreten können. Möchtet ihr auch über den Markt schwärmen? Denn registriert euch unter www.marktschwaermer.de, wählt eure Schwärmerei aus und stöbert durch das Angebot. Beachtet allerdings den Bestellschluss zwei Tage vor der Abholung.
Anscharpark: Abholung mittwochs 17 bis 18.15 Uhr
mmhio: Abholung donnerstags 17 bis 18.15 Uhr
Checkliste – das braucht ihr:
Einkaufsliste
Jutebeutel
Brotbeutel
Gemüsenetze
Vorratsgläser oder alte Gläser
(alte) Tupper- oder Edelstahldosen
gebrauchte Plastiktüten zur Zweitverwendung
Tipp: Und wenn es mal schnell gehen muss, einfach im Supermarkt einen Karton unter den Arm klemmen, statt die Plastiktüte zu nehmen. Lässt sich oft ganz einfach im Fahrradkorb verstauen und im Papiermüll entsorgen.