WIE EIN STILLER PROTEST ZUM LAUTEN WECKRUF WURDE ...

ABK-Protest der Tonnen

Die Schlagzeile „Kiellinie hat ein Müllproblem“ beschreibt, wie sich die Pandemie auf die Arbeit des Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK) ausgewirkt hat. Keine:r wollte die Vorzeige-Meile an der Kieler Förde in Abfall versinken sehen. Was tun? Ideen kamen, Ideen gingen und ein Gespräch legte den Grundstein für den stillen Protest der Tonnen.
Auf das Areal der Reventlouwiese wurden im Morgengrauen 350 orangefarbene Abfalleimer gestellt. Eins sollte erreicht werden: Aufmerksamkeit. Keine:r sollte an den Pranger gestellt werden, aber jede:r sollte über diese Aktion reden, zum Nachdenken angeregt werden. Still und doch laut – der 15. Juli 2021 ging in den Medien und sozialen Netzwerken als „Protest der Tonnen“ viral. Mit dem Abladen des ersten Abfallgefäßes von dem ABK-Transporter begann die Aufmerksamkeit. Aus dem „Was machen Sie denn hier?“ entwickelten sich Gespräche mit Bürger:innen. Ordnungskräfte witzelten: „Ist diese Demo angemeldet?“.

Kreative Kommunikation

Dass der ABK aus Protest gegen den Abfall die Lieblingswiese der Kieler:innen zustellte, sprach sich herum wie ein Lauffeuer. Immer mehr Menschen kamen und machten Fotos. Plakativ, nach- vollziehbar, diskutierbar und selbstverständlich lag ein wenig Ironie in der Aktion. „Stadt Kiel schlägt Müll-Alarm: Hunderte Container als Symbol“ titelte sogar die Süddeutsche Zeitung.

Eine Idee, die viele weitere auslöste: Die Abfallmonster für die Abfallerziehung, eine Sherlock-Kampagne sowie der Hashtag #Alles- indieTonne. Dafür gab es jetzt vom vku (Verband kommunaler Unternehmen) den vku-Creativpreis für Umweltkommunikation – neue Kommunikationswege in der Pandemie.

www.abki.de