Think Tank für Kieler Nachwuchsforschende

Mit dem DenkRaum hat die Universität Kiel einen Ort für interdisziplinäre Teamarbeit geschaffen.

Städtische Lebensräume gestalten, nachhaltige Mobilitätskonzepte entwerfen, innovative Programme für den Klimaschutz aufsetzen – die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit sind vielfältig, und sie sind anspruchsvoll. Bei der Entwicklung wegweisender Modelle spielt die interdisziplinäre Teamarbeit eine maßgebliche Rolle. Um Postdocs umfassend zu fördern, bündelt die Universität Kiel seit Kurzem ihre Angebote für qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Der neu gegründete DenkRaum, ein Think Tank für die fächerübergreifende Zusammenarbeit, und das Postdoc-Zentrum, das seit 2018 vielfältige Services und Beratungsangebote für Postdocs bereitstellt, sind jetzt unter einem Dach vereint. „Mit dem DenkRaum und seinem besonderen Format fördern wir an der Christian-Albrechts- Universität zielgerichtet junge Forschende und zugleich den Wissenstransfer in die Gesellschaft“, sagt Professorin Dr. Nele Matz-Lück. „Wir bieten ein Forum für den fachübergreifenden Dialog und die Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren aus Stadt und Region. Beim Miteinander im DenkRaum schauen alle über den eigenen fachlichen Tellerrand hinaus. Das belebt die Diskussionen ungemein“, so die CAU-Vizepräsidentin für Internationales, Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität.

Innovatives Konzept

„Der DenkRaum bietet als Think Tank den promovierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Fakultäten einen Ort, um sich zwei Jahre lang im Team einem übergeordneten Problem oder einer hochaktuellen Frage zu widmen. Ausgestattet mit unterschiedlicher fachlicher Expertise können die Forschenden sich gemeinsam aus verschiedenen Blickwinkeln einer Lösung annähern“, erklärt DenkRaum-Koordinatorin Dr. Barbara Röckl. „Mit dem DenkRaum etabliert die Universität Kiel ein zukunftsweisendes Konzept: Denn von Forschenden wird zukünftig immer häufiger verlangt, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in Krisen zu beraten und das dafür notwendige Wissen problembezogen zusammenzuführen – wie zum Beispiel bei der Covid-19-Pandemie. Genau diese enge, fachübergreifende Kooperation erproben die Fellows im DenkRaum“, betont Matz-Lück.

Projekte präsentieren sich

Erste Einblicke in ihre Forschung geben die Fellows im Rahmen der Kooperation mit C20
– einer Kieler Initiative zur Einrichtung städtischer Reallabore – noch bis Dezember 2022 im raum-x in der Innenstadt. In der Kundenhalle der Kieler Nachrichten, Fleethörn 1-7, kommen die Fellows des DenkRaum in Kontakt mit der Stadtgesellschaft und städtischen Akteuren.
Zwei CAU-Teams – beide forschen in und zur Stadt Kiel – stellen ihre Konzepte zum Urban Design vor: Der konstruktive und gerechte Umgang mit Nutzungskonflikten im städtischen Raum steht im Mittelpunkt der Arbeit von Viktoria Bachmann, Jonas Hein und Sören Weißermel. Wie Augmented Reality Anwendungen an Demenz erkrankten Menschen mehr Teilhabe am städtischen Leben erlauben und wie die Stadtgesellschaft insgesamt von der neuen Technologie profitieren könnte, untersuchen Annika Hanert und Julia Kroh. Bürger:innen sind aufgerufen, während der Öffnungszeiten der Kundenhalle in raum-x die Zukunft ihrer Stadt mitzugestalten. Sie können Ideen und Wünsche einbringen, Ausstellungen und Vorträge besuchen, an Umfragen teilnehmen. Kurzum: Ein Ort, um sich mit Menschen aus Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft und der Region auszutauschen.

Mehr unter www.denkraum.uni-kiel.de.