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100 Jahre Kieler Grüngürtel

Seit 1922 prägt der Grüngürtel das Stadtbild mit einer Vielfalt aus Kleingartenanlagen, Wäldern, Seen, Friedhöfen, Tiergehegen sowie Landschafts- und Naturschutzgebieten. Anlässlich seines 100-jährigen Jubiläums lädt das Grünflächenamt alle Kieler:innen ein, diese Vielfalt neu zu entdecken und zu erleben. 

Der Grüngürtel war Kernelement des 1922 vom Rat verabschiedeten „Grünflächen- und Siedlungsplans für die Stadt Kiel“, mit dem Stadtbaurat Willy Hahn (1887-1930) und Landschaftsarchitekt Leberecht Migge (1881-1935) eine neue städtebauliche Vision für Kiel entwarfen. Die ursprüngliche Konzeption des Grüngürtels sah einen Zusammenschluss aus Parkanlagen, Friedhöfen, Kleingartenanlagen sowie Sport- und Spielplätzen vor, der durch ein System aus Promenadenwegen und Straßen verbunden werden sollte. Dadurch sollte der Grüngürtel einerseits der Erholung und Gesunderhaltung der Bevölkerung dienen und andererseits die Selbstversorgung der Stadt mit Lebensmitteln gewährleisten. Leberecht Migge hatte bereits 1918 mit seiner Schrift „Jedermann Selbstversorger!“ ein umfassendes Konzept zur eigenständigen Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln vorgelegt. In Kiel, das bedingt durch seine ökonomische Abhängigkeit von Marine und militärischem Schiffbau besonders stark von der wirtschaftlichen und sozialen Not nach dem ersten Weltkrieg betroffen war, konnte er seine Überlegungen sehr weitreichend umsetzen. Seine Planungen sahen vor, dass im gesamten Grüngürtel Kleingartenanlagen und genossenschaftlich verwaltete Selbstversorgungssiedlungen entstehen sollten. Der heutige Stadtteil Hammer diente ihm dabei als Mustersiedlung für eine Gartenstadt. Die Planungen für diese Siedlungen gingen sehr weit ins Detail. So entwarf Migge beispielsweise ein ganzheitliches neues Abfall- und Kompostierungssystem, das die Gärten mit Naturdünger versorgen sollte. 

Der Garten der Stadt 

Heute nimmt der Grüngürtel weitere wichtige Funktionen wahr: Er wirkt ausgleichend auf das Stadtklima und stellt einen wichtigen Raum für den Natur- und Artenschutz dar. Neben den vorhandenen Kleingärten, Sportanlagen und Friedhöfen umfasst er auch weitläufige Waldflächen und mehrere Landschafts- und Naturschutzgebiete, wie zum Beispiel die Gegenden um den Langsee, den Tröndelsee und den Drachensee. Der Naturerlebnisraum „Alte Stadtgärtnerei Kollhorst“, die Tiergehege sowie der Botanische Garten der Universität sind ebenfalls Bestandteil des Grüngürtels. 

Im Rahmen des Jubiläumsjahrs gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Grüngürtel zu entdecken: Ab Mai werden entlang des gesamten Grüngürtels Blumenkübel aufgestellt, um ihn und seinen Verlauf im Stadtbild sichtbar zu machen. Eine nachhaltige Bepflanzung mit trockenresistenten und insektenfreundlichen Stauden unter Verwendung von torffreiem Substrat soll seine naturräumliche und ökologische Vielfalt repräsentieren und für zeitgemäße und umweltfreundliche Formen des Gärtnerns werben. Jeder Blumenkübel verfügt zudem über einen QR-Code, hinter dem sich allerlei Wissenswertes zum Grüngürtel und seiner Geschichte sowie nützliche Gartentipps verbergen. Mit dem Stadtgartenwanderweg wird auf 44,5 Kilometern Länge ein neuer Weg ausgewiesen, der durch den gesamten Grüngürtel, den Garten der Stadt, führt. So könnt ihr wohnortnah die Förde auf grünen Wegen von Schilksee bis zum Strand Hasselfelde umrunden und dabei die Vielfalt der urbanen Gärten kennenlernen. Der Weg führt entlang an Kleingartenanlagen, durch weitläufige Wälder, freie Landschaft, Wohngebiete mit ihren Vorgärten und ihrem jeweiligen Charakter und passiert lediglich an wenigen Stellen Verkehrsinfrastruktur. Außerdem könnt ihr euch auf ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm freuen. 

Mehr Informationen gibt es unter www.kiel.de/gruenguertel 

Fotos: Landeshauptstadt Kiel; Illustrationen: newannyart iStock /Getty Images Plus